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Wer nicht im Bilde ist, fällt aus dem Rahmen.

Donnerstag, 16. April 2015

Religion und Sexualität

Eine Abrechnung insbesondere mit der katholischen Kirche

Unsere Sexualmoral ist, ob wir das wissen wollen oder nicht, eng mit religiösen Vorstellungen verbunden.
  • Religion kann entweder die Monogamie fordern oder Polygamie erlauben.
  • Scheidung und Wiederverheiratung wird von der katholischen Kirche verteufelt.
  • Mischehen sind bei der katholischen Kirche nicht möglich.
  • Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind in vielen Gesellschaften und Religionen nicht erlaubt.
Indische Kunst
Der ernsthafte Katholik nimmt die Forderungen der katholischen Kirche nicht ernst und setzt sich ganz selbstverständlich darüber hinweg. Er wählt aus was er für sinnvoll hält und was er für überholt hält. Die katholischen Kirche betreibt eine Art Fundamentalismus, weil sie sagt, die Bibel wäre unumstößlich und da nur der Papst diese zu interpretieren befugt ist, eine kritische Auseinandersetzung mit Glaubensgrundsätzen und damit auch mit der Sexualmoral untersagt. Das ist ein typisches Kriterium für eine Sekte. Die katholischen Kirche weist das natürlich weit von sich, aber das typische Kriterium des Fundamentalismus ist nun mal die Unumstößlichkeit. Die katholische Kirche hat, ohne es zu wissen, ein Problem mit dem vom Papst geforderten Fundamentalismus. Jede Glaubensgemeinschaft mit fundamentalistischen Zügen wird zwangsweise vom Pfad der Nächstenliebe abweichen, weil sie fundamentalistische Glaubensgrundsätze über das höhere Ziel der Nächstenliebe stellt.

Ich verabscheue jede Art von Fundamentalismus. Es könnte nun der Eindruck entstehen, ich sei prinzipiell gegen alle Religionen. Das ist nicht so. Religionen können wertvolle moralische Leitlinien vorgeben. Auch wenn ich nicht im kirchlichen Sinn an Gott glaube, aber der Gottesglauben gibt den Gläubigen einen wertvollen inneren Halt. Früher habe ich mich innerlich über Reliquien lustig gemacht. Heute sehe ich das anders. Reliquien sind neben dem Gottesglauben für die Gläubigen eine wichtige Stütze, an den sie ihre Glaubensgrundsätze sichtbar machen können.
Wenn ich sehe, welchen unwahrscheinlichen Halt religiöse, zeremonielle Gegenstände den Menschen geben, erfüllt mich das mit Befriedigung, auch wenn es auf mich nicht zutrifft.

Ich brauche diese Reliquien und alle Abbildungen nicht. Insofern kann ich den Islam verstehen, der alle Abbildungen Allahs nicht braucht. Glaube ist etwas, was aus tiefsten Herzen kommt. Aus meiner Überzeugung zum obersten Gebot der Nächstenliebe, darf man sich nicht lustig machen über den Glauben seiner Mitmenschen, weil es diese im tiefsten Herzen kränkt. Freie Meinungsäußerung muss ihre Grenze darin haben, dass man seine Mitmenschen nicht im Herzen verletzt. Nun meinen viele Journalisten es gibt ein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und Satire. Das müssten alle Moslems akzeptieren, weil wir ja auch Kritik an christlichen Glauben vertragen. Das ist das Gleiche, als wenn ein Raucher sagt, ich akzeptiere, dass meine Mitmenschen mich mit sauberer Luft traktieren, also müssen die Nichtraucher auch meinen Zigarettenqualm vertragen. Abbildungen Mohammeds sind eindeutig eine Schmähung, die mit freier Meinungsäußerung nichts zu tun hat. Das heißt aber nicht, dass Religionen und Kirchen nicht kritisiert werden dürften, aber der individuelle Grad der Empfindlichkeit darf nicht überschritten werden.

Es gibt aber einen weltweiten Konsens zur Forderung nach Nächstenliebe. Das beinhaltet die respektvolle Behandlung, Liebe und Hochachtung jedem Mitmenschen gegenüber. Wer also seinen Partner oder Partnerin, egal ob eine hetero- oder gleichgeschlechtliche Beziehung, betrügt, verstößt gegen alle Regeln der Nächstenliebe.
Nun ist der Seitensprung eine leider viel zu häufig geübte Praxis. Auch wenn ich gegen alle religiösen oder fundamentalistischen Forderungen bin, so ist der Seitensprung das einzige verwerfliche Verhalten, welches ich verabscheue, weil es die Partnerin zutiefst im Herzen kränkt.

Die Forderung nach Nächstenliebe wird von den Kirchen immer sehr abstrakt formuliert. Das ist mir zu wenig. Ich will es konkreter beschreiben. Nächstenliebe bedeutet:
  • Eine Streitkultur zu entwickeln, in der man die eigene Position vorträgt, aber die Position der Partnerin auch als vernünftig erachtet und bereit ist, die eigene Position aufzugeben.
  • Kritik an der Partnerin so vorzutragen, dass diese nicht ihr "Gesicht verliert".
Nun meinen meine Leser bestimmt, ich sei vom Thema Sexualität abgewichen. Das mag vordergründig so aussehen. Ich bin aber der Meinung, dass das intime Zusammensein nur funktionieren kann, wenn man auch allen anderen Mitmenschen Nächstenliebe entgegenbringt. Um es mal vulgär zu sagen: Wer in der Öffentlichkeit ein Arsch ist, ist auch im Bett ein Arsch.

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