Sonntag, 17. Mai 2015

Gedanken zur Polygamie

Eigentlich war ich immer gegen Polygamie. Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass eine Frau damit glücklich ist, wenn sie noch Nebenbuhlerinnen hat.
Ich habe in der letzten Zeit aber viele Berichte gesehen, in dem Frauen aus polygamen Beziehungen steif und fest behaupten, dass sie diese Art der Lebensweise befürworten und sich wohl fühlen. Überprüfen, ob das Selbstbetrug ist oder nicht, kann ich nicht. Ich muss erst Mal davon ausgehen, dass das stimmt.
Wenn es aber stimmt, wieso sollte ich diese Lebensart verteufeln. Nur weil es meine durch christliche Erziehung geprägte Überzeugung ist? Das wäre zwar naheliegend, aber inkonsequent. Es würde dem Prinzip der Toleranz widersprechen.
Über allem steht das Kriterium der Nächstenliebe. Wenn die Frauen in diesen Beziehungen glücklich sind, wieso sollten sie nicht in polygamen Beziehungen leben? Entscheidend ist, ob sie glücklich sind und nicht unsere eigenen Moralvorstellungen.
Das häufig angeführte (Schein)-argument der "Unnatürlichkeit" widerspricht sich selbst. Viele Tiergesellschaften leben in Rudeln in denen es nur ein männliches Tier gibt. Gewiss wir unterscheiden uns von den Tieren, aber unnatürlich im wahrsten Sinn des Wortes ist Polygamie nicht!

Wir müssen immer wieder unsere eigenen Überzeugungen in Frage stellen und darüber nachdenken, ob sie universal weltweit gültig sind. Im Islam ist die Polygamie gleichzeitig häufig eine Versorgungsehe, weil es Rentensysteme wie in den Industriestaaten nicht gab.Also mehr ein Instrument der Nächstenliebe und nicht, um dem Mann mehrere Gespielinnen zur Verfügung zu stellen. Trotzdem der "Seitensprung" ein weit verbreitete Erscheinung ist und Männer sich sogar häufig damit brüsten wie viele Frauen sie schon "flach gelegt" haben, so ist andererseits die Verurteilung der Polygamie allgegenwärtig. Für mich ein besonders schwerer Fall von Pharisaertum.

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