Samstag, 12. Oktober 2019

Religiöser Fanatismus

Was Pornographie angeht, bin vom religiösen Fanatismuns überrascht gewesen.

Woher diese Gruppe die Gewissheit nimmt, dass Pornografie schädlich ist, ist mir ein Rätsel. Aus der Bibel kann es nicht kommen. Jesus hat Pornografie mit keinem Wort erwähnt. Ganz im Gegenteil, pornografische Darstellungen waren vor und nach der christlichen Zeitrechnung allgegenwärtig. Jedermann kann sich jederzeit in den Museen davon überzeugen.

Wenn man nach der Schädlichkeit von Pornografie recherchiert, findet man jede Menge Theorien, dass heißt religiös motivierte Spekulationen, aber keine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse. Es erinnert mich an die bis in die jüngste Zeit vorhandene Überzeugung, dass Homosexualität eine Krankheit ist. In vielen Ländern sogar bis heute mit der Todesstrafe bedroht. Mittlerweile hat sich die wissenschaftlich gesicherte Kenntnis verbreitet, dass Homosexualität weder eine Krankheit, noch moralisch verwerflich ist. Pornografie ist ein Tabuthema: Nach Umfragen schauen mindestens 50% der Männer und 25% der Frauen Pornografie. Sollte die Hälfte der Menschheit krank sein?

Klar, gewalttätige Szenen sind bedenklich. Im öffentlichen Fernsehen und im Kino ist Gewalttätigkeit Alltag. In US-amerikanischen Filmen sind brutale Szenen allgegenwärtig. Komisch, dass sich in der prüden USA darüber niemand aufregt. Stattdessen wird jeder Nippelblitzer sorgfältig vermieden. Aber trotz all dieser Brutalität im Film werden die Menschen dadurch keine Mörder, neigen nicht zu Gewalttätigkeit. Wieso? Weil die Menschen sehr wohl zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können. Religiöse Fanatiker und auch viele Psychologen sprechen dem Zuschauer diese Fähigkeit ab.

Die reine Pornografie zeigt Menschen, wie Gott sie geschaffen hat, in Szenen, die den Beteiligten und auch dem Zuschauer freudige Erregung bereitet. Was sollte daran verwerflich sein, Menschen dabei zu beobachten, wie sie menschliches Leben schaffen? Das muss doch göttlicher Wille sein, Freude und Leben zu schaffen!

Religiöse Fanatiker brandmarken Pornografie als verwerflich und schädlich und versuchen ihre Anschauung mit missionarischem Eifer zu verbreiten. Was hat das für Folgen? Die Betroffenen bekommen ein schlechtes Gewissen eingeredet. Pornografie ist ohnehin schon gesellschaftlich geächtet. Nun wir dieses schlechte Gewissen noch weiter auf die Spitze getrieben. Die Betroffenen werden in Selbstzweifel getrieben. Sie kommen in eine psychische Zwangslage, aus der sie sich nicht mehr selbst befreien können, weil sie von ihrer Umwelt keine Hilfe erwarten können.

Was ist zu tun? Der Papst und andere religiöse Autoritäten müssen die Verurteilung von Pornografie mit deutlichen Worten abschaffen, um religiöse Eiferer von ihrem schädlichen Tun abzuhalten.

Weitere Informationen zu dem Thema:
Jugendmedienkonsum
Auswirkungen-der-nutzung-von-pornografie